Wo Menschen leben und arbeiten, hinterlassen sie Spuren. Alle produzierten Stoffe gelangen je nach Abbaubarkeit auf verschiedensten Wegen und in unterschiedlichsten Konzentrationen letztlich auch wieder in die Umwelt. Spurenstoffe, die wir in unseren Gewässern finden, lassen sich häufig auf die zivilisatorische Entwicklung einer Gesellschaft und der damit oftmals verbundenen Verbesserung der Lebensqualität zurückführen. Allerdings müssen wir das nicht einfach hinnehmen: Wir können gezielt versuchen, den Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt und damit auch die Gewässer zu vermeiden – dies möglichst schon an der Quelle.
Unsere hessischen und rheinland-pfälzischen Gewässer – sowohl an der Oberfläche die Flüsse als auch das Grundwasser – sind an vielen Stellen in Hessen und Rheinland-Pfalz mit unterschiedlichen Schadstoffen belastet, unter anderem Nitrat, Phosphat, Ammonium, Pflanzenschutzmittel, Chloride oder Sulfate. Trotz des steigenden Umweltbewusstseins und verschiedener Gegenmaßnahmen nehmen die Belastungen mit einigen dieser Schadstoffe nicht ab. Sie bleiben bestenfalls gleich oder nehmen sogar zu. Während die Belastung der Flüsse mit Phosphat aufgrund vieler Maßnahmen auf Kläranlagen in den letzten Jahren nachweislich stark zurückgegangen ist, bleibt die Belastung des Grundwassers mit Nitrat seit Jahren konstant auf einem zu hohen Niveau.
Dazu kommt die Belastung mit den sogenannten Spurenstoffen. Das sind Stoffe, die in sehr geringen Mengen in der Umwelt und im Wasser vorkommen. Es handelt sich um chemische Verbindungen, die vom Menschen direkt oder indirekt verursacht werden und im Bereich weniger Mikrogramm oder Nanogramm pro Liter im Wasser nachgewiesen werden können. Zu den organischen Spurenstoffen zählen beispielsweise Pestizide, Arzneimittel, Industrie- und Haushaltschemikalien oder künstliche Süßstoffe.